Was ist eine Eigenverbrauchsgemeinschaft (EVG) bzw. ein ZEV?
Eine Eigenverbrauchsgemeinschaft (EVG), nun als ZEV bekannt, ist ein vertraglicher Zusammenschluss zwischen mehreren Parteien, um gemeinsam selbstproduzierten Solarstrom zu nutzen. Die Gruppe besteht aus dem Eigentümer/Betreiber der Solaranlage und mehreren Endverbrauchern, die Mieter oder Stockwerkeigentümer sein können. Mit dem Energiegesetz 2018 wurde der EVG-Begriff zu ZEV geändert, was Solarprojekte attraktiver macht. Jetzt können sich nicht nur Wohnungen im selben Gebäude, sondern auch benachbarte Grundstücke zusammenschliessen, um Solarstrom zu nutzen.
Wie funktioniert ein ZEV?
Ein ZEV teilt sich einen Anschluss an das öffentliche Netz und tritt als ein einziger Verbraucher auf. Überschüssiger Solarstrom wird ins Netz eingespeist oder bei Bedarf zusätzlicher Strom eingekauft. Nach Gründung des ZEV erhalten die Mitglieder eine gemeinsame Stromrechnung, für deren weitere Aufteilung der ZEV-Betreiber verantwortlich ist.
Welche Vorteile bietet ein ZEV?
Für Teilnehmer (Mieter/Eigentümer): Geringere Stromkosten, einfacher Zugang zu Solarstrom, Beitrag zur Energiewende.
Für Betreiber (Investor/Eigentümer): Wertsteigerung der Immobilie, höhere Rendite durch Eigenverbrauch, attraktivere Wohnfläche.
Welche Voraussetzungen müssen für einen ZEV erfüllt sein?
Einwilligung und Vertrag von den Mietern
Produktionsleistung der PV-Anlage muss mindestens 10 % der Anschlussleistung betragen
Gemeinsamer Anschluss an das öffentliche Verteilnetz
Öffentliches Verteilnetz darf nicht in Anspruch genommen werden
Wie wird ein ZEV gegründet?
Für die Gründung ist ein rechtsgültiger Vertrag und ein Dokument für die Stromlieferung erforderlich, die von allen Vertragsparteien unterzeichnet werden müssen. Der Vertrag regelt interne Handhabungen wie die Aufteilung der Stromkosten und die Ausstellung von Herkunftsnachweisen (HKN).
Wie rentabel ist ein ZEV?
- Für Stromverbraucher: Profitieren von günstigerem Strom und geringeren Nebenkosten.
- Für Vermieter: Die Immobilie gewinnt an Wert, wird für Mieter attraktiver und die Investition in eine Photovoltaikanlage amortisiert sich in etwa 12 Jahren.
- Für Mieter: Durchschnittlich zahlen Haushalte in der Schweiz 27 und bald 32 Rappen pro Kilowattstunde, während bei einem ZEV nur etwa 12 Rappen pro kWh für Solarstrom inklusive Betriebskosten anfallen. Mit einem ZEV können bis zu 80 % des Stromverbrauchs durch Solarstrom gedeckt werden.